Beim Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland wird aufs Gas getreten. Unternehmen wie die Klaus Faber AG beschleunigen mit Systemlösungen die Digitalisierung.
Es kommt Bewegung in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Wurden die Bemühungen vom Ausland lange belächelt, folgt nun der Booster durch Corona: die schnelle Zufahrt zum Glasfaser-Highway. Deutschland ist dort international noch abgeschlagen: Gut fünf Prozent der Festnetz-Breitbandanschlüsse in Deutschland bestanden Ende 2020 aus Glasfaserkabeln – weit weniger als im OECD-Durchschnitt mit 30 Prozent. Unsere Wettbewerbsfähigkeit hängt an der Digitalisierung – und die braucht wiederum ein schnelles Glasfasernetz.
Das konnte man während der Pandemie beobachten, als Arbeiten in der Cloud von zu Hause aus oder unterwegs das zentrale Thema war. Die wachsende Informations- und Kommunikationstechnik benötigt das Glasfasernetz als digitale Grundlage. Darüber hinaus beherrscht die Digitalisierung aber auch unsere gesamte wirtschaftliche Infrastruktur: Strom tanken an der E-Ladesäule, vernetztes Arbeiten mit Robotern, autonomes Fahren gesteuert über Mobilfunk 5G oder smarte Anwendungen in Städten und Gemeinden.
Gute Nachrichten kommen vom Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO). Für 2022 prognostizieren die Experten einen Anstieg auf knapp 11,5 Millionen Glasfaseranschlüsse. Bis zum Jahr 2024 wird mit einem Anstieg auf 26 Millionen Anschlüsse gerechnet. BREKO-Präsident Norbert Westfal: „Deutschlands Wachstumsrate bei Glasfaser ist auch im europäischen Vergleich weit überdurchschnittlich. Hier liegen wir mittlerweile auf Platz drei.“
Die Klaus Faber AG aus Saarbrücken hat jene Entwicklung frühzeitig erkannt. Die Entwicklung vom Kabeldistributor zu einem starken Systemanbieter beschert dem Unternehmen hohe Wachstumsraten. Das gilt besonders für die Business Unit „Broadband & Telecom“. „Innerhalb von vier Jahren haben wir unseren Umsatz von drei Millionen Euro auf 17 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Unsere Business Unit ist in drei strategische Bereiche aufgeteilt: FTTH (Fiber To The Home), sprich Glasfaser direkt ins Haus bzw. ins Gebäude, die Vernetzung der 5G-Mobilfunkantennen und Data Center“, erklärt Kai Theile, Leiter der Business Unit der Klaus Faber AG. Besonders der zuletzt genannte Bereich erlebe wegen der Cloud-Technologie und des verschärften Datenschutzes einen echten Boom in Deutschland. „Inzwischen liefern wir an mehrere hochsichere Rechenzentren der Kategorien Tier III und IV quasi die Innenausstattung von Datenleitungen über die digitalen Anschlüsse bis hin zu Serverschränken.“
An Aufträgen mangelt es den Spezialisten nicht, wenn es um den Ausbau digitaler Infrastruktur geht. Städte und Gemeinden etwa möchten schnell ans Glasfasernetz angeschlossen werden. „Unsere Kunden sind in diesem Bereich vorrangig Tiefbauunternehmen, Telekommunikationsunternehmen und Stadtwerke. Wir liefern die gewünschten Produkte für die komplette passive Infrastruktur, sei es Glasfaser, Netzverteiler, Schächte oder Hausanschlussprodukte“, betont Kai Theile. Dafür kooperieren die Saarbrücker etwa mit den Firmen Langmatz und Huber+Suhner. Überhaupt nutzt die Klaus Faber AG Synergien in ihren Geschäftsfeldern, um sämtliche Kabel- und Systemlösungen anzubieten. Damit deckt das Unternehmen ein breites Angebot an LWL-Kabeln und -Komponenten für den Breitbandausbau, Cloud & Data Center und 5G-Netzausbau ab. Aber auch nachhaltige Infrastruktur-Lösungen auf Basis erneuerbarer Energien der Konzerntochter Faber Infrastructure GmbH gehören dazu.
„Ein weiterer Pluspunkt ist es, dass wir unseren Kunden auch andere benötigte Produkte aus einer Hand liefern können, zum Beispiel alle Kabel und Komponenten für Infrastrukturprojekte. Da greifen alle Business Units der Klaus Faber AG ineinander. Beispielsweise E-Mobility, regenerative Energien, Cranes Mining & Tunneling oder im Schiffsbau mit Friesland Kabel“, sagt Theile. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. „Wir sind in Deutschland in den digitalen Zukunftsbereichen aktiv und erweitern entsprechend unsere Produktpalette. Doch wir wollen weiterwachsen und werden uns dafür in den nächsten Jahren international positionieren“, erklärt Kai Theile. Die digitale Zukunft nimmt also richtig Fahrt auf.
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